Es werde Licht!

Die letzten Wochen waren ja hauptsächlich durch die Aktivitäten für die Bürgerinitiative Ortskern Ober-Saulheim rund um den Kösterhof geprägt, da war volle Aufmerksamkeit gefragt. Am Freitag konnten wir dann endlich die Unterschriftenliste zu unserer Petition an die Kreisverwaltung übergeben, kaum daheim stand dann auch schon Jens mit Dirk vor der Tür und wir haben uns auf den Weg nach Altenburg gemacht.

Auf dem Zettel hatten wir einige Elektro- und Reinigungsarbeiten sowie Vorbereitung. Jens hat moderne LED-Leuchten besorgt, die sollen im Heizungs- und Vorratsraum angebracht werden und die provisorische Beleuchtung ersetzen.

Wir kommen ungeplant spät in Altenburg an, der Tunnel war wegen Kanalarbeiten nicht befahrbar. Jens hatte Weck, Worscht und Woi besorgt, ein gemütlicher Fernsehfastnachtabend ist aber wegen der Ereignisse in der Ukraine ausgefallen. Nach Narretei steht einem da wirklich nicht der Kopf. Um zu sehen, wie Leid aussieht, braucht man im Ahrtal wirklich nicht weit zu gehen.

Aber ein Angriffskrieg in der heutigen Zeit? Das war bis gestern unvorstellbar!

Bevor wir dann am Samstag loslegen schauen wir noch bei der Familie Weingarten vorbei, dort sind die Helfer von der Bergstraße aktiv und ziehen einen neuen Zaun. Wir können gleich helfen, räumen erst mal Holz, welches im Weg liegt, aus den Füßen. Der Sturm der letzten Tage hat einen Kirschbaum umgeworfen, der wird klein gemacht und auch aus dem Weg geräumt. Zum Glück haben die Bergsträßler eine Motorsäge dabei, das wäre ganz schön mühselig geworden.

Zurück im Gasthof Faltin legen wir dann los, Dirk und Frank sind im Vorratskeller aktiv, Strippen werden verlegt und die Leuchten angebracht.

Die Leuchten werden angebracht und mit Strom versorgt.

Das Ganze ist aufwändiger als gedacht, aber irgendwann liegen alle Kabel, die Schalter sind gesetzt und die Leuchten bringen endlich ordentlich Licht:

Es werde Licht: die Leuchten sind montiert.

Damit sind wir für heute im Keller fertig, als wir dann in den Gastraum kommen dürfen wir eine Premiere erleben! Ein Elektroschaltschrank soll seinen neuen Platz im Nebenraum in einem alten Fensterdurchbruch finden, dazu muss dieser verschlossen werden. Das ist heute Chefsache: Frank setzt die Steine persönlich! Sichtlich stolz sehen wir noch, wie er die letzten Fugen verschließt. Ob Frank ein neues Hobby gefunden hat?

Frank, der Baumeister

Beim Frühstück im Versorgungszelt ist dann die Altenburger Dekoabteilung aktiv, trotz all dem Drama soll ein wenig Freude ins Tal gebracht werden. Die Mischung aus Desinfektionsmittel und Luftschlangen ist schon speziell und irgendwie sinnbildlich.

Alaaf – Helaaf – Helau

Jens und ich haben passend unser Alaaf – Helaaf – Helau Shirt an, mit Karneval und Fastnacht ist ja die Verbindung zu Altenburg zustande gekommen.

Zurück bei Frank kümmere ich mich mal um die letzten Meter der Regenrinne, da war bisher nicht gut dranzukommen. Werner leiht mir seine Leiter und ich lege los. Kaum auf der Leiter: Mist! Der Kram ist gefroren, in der Nacht waren es minus 8 Grad…

Die Rinne wird gesäubert

Ich will schon fast wieder aufgeben, da merke ich, dass ich den Schmutz einfach mit der Spachtel trennen kann und dann am Stück raus heben kann. Ganz schön gut!

Drinnen setzen Jens und Dirk die Leuchten im Heizraum, währenddessen kommen noch Nicole und Markus vorbei. Denen hatte ich auf ihren Wunsch die Ahrktivist:in Shirts umgestaltet, prompt kamen sie und haben die Frühjahrskollektion vorgestellt:

Nicole und Markus

Wir können ein Schwätzchen halten, allerdings nicht beim Mittagessen im Verpflegungszelt: Die Karnevalisten haben eindeutig das Zepter übernommen!

Nach dem Essen gehen wir zu Werner und Vera, da geben wir ein paar Sachspenden ab. Ich war dieses Mal in der Ferienwohnung von den beiden untergebracht, Danke nochmal von meiner Seite.

Als das Werkzeug dann im Auto verstaut ist, nochmal kurz zu Achim und Tschüss gesagt. Die Handwerker von der Bergstraße sind immer noch aktiv, gestern Abend haben die schon bis weit nach 21:00 Uhr geackert. Hut ab! Mit der Frage, ob wir einen halben Tag Urlaub haben, verabschieden sie uns lachend.

Bei schönstem Wetter, anders als auf der Hinfahrt, geht es dann wieder Richtung Saulheim. Und da ist es wieder: das Gefühl von Zufriedenheit, wenn man ein klein wenig helfen konnte!