Unverhofft kommt oft.

So sagt man und so sitze ich doch schon wieder im Bus von Alex auf dem Weg nach Altenburg.

Simon hat uns eine Schlafcouch gespendet, die musste aber bei ihm weg, Jens hat noch eine Single-Küche, einen Küchenunterschrank und mittlerweile 3 Nähmaschinen besorgt, von Holger kamen noch ein Flachbildschirm, eine kleine Stereoanlage, ein Deckenfluter und etliches andere dazu. Den Radiator hatte ich ja Heiligabend in der Bastelbude getestet, der geht prima. Für Sandra hatte ich noch einen Kondenstrockner und ein neues Handy für die Mutter dabei.

Den Transporter voll gemacht und auf nach Altenburg, bei Koblenz heftiger Regen, der Rest von der Fahrt war entspannt. Unterwegs ruft mich dann Sandra an, sie muss zum Zahnarzt und ist wahrscheinlich nicht in Altenburg, aber zwei Handwerker von der Bergstraße sind da und helfen mir sicher auch.

Also in die Kreuzberger Straße und da sind die zwei, Ruckzuck ist der Trockner in der Garage und auch das Handy ist sicher abgegeben. Ich schaue mich dann etwas um, und hier geht es mit riesigen Schritten voran. Der Kellerdecke, die entfernt werden musste, ist wieder drin. Im Moment ist die Firma Helfrich mit Heizung und Sanitär beschäftigt, die sind auch schon kurz vor der Fertigstellung.

Die Kellerdecke ist wieder drin, Heizkörper stehen bereit.

Neben der Baustelle bei Sandra und Achim kümmern sie sich auch noch um ein kleines Cafe in Bad Neuenahr und eine Familie in Altenahr. Chapeau, ihr rockt da wirklich!

Bergsträßer Unternehmen helfen im Ahrtal

Die beiden schlafen in dem Container vor dem Haus, wir hatten dann noch ein interessantes Gespräch und ich konnte einiges über die Aktion erfahren: Die Bergsträsser Unternehmen stellen ihre Mitarbeiter kostenlos zur Verfügung und das Material finanzieren sie mit Spenden. Tolle Aktion! Schaut mal bei denen vorbei und lasst ein Like da: https://www.facebook.com/bergstrassehilftahrtal

Ich fahre dann weiter zu Vera und Werner, da wird der Rest entladen, Werner kümmert sich um die Verteilung. Bei ihm höre ich von MOSELkrampen hilft Altenahr, dort erfüllen Wunschelfen mit viel Engagement Wünsche aus dem Tal. Ein fettes Like wert: https://www.facebook.com/SSVMosellandErnst

Als der Wagen leer ist, schaue ich noch kurz bei Frank und Horst vorbei, dort baut das Rote Kreuz gerade die Lichtgiraffe ab, auch der Generator wird abgeholt. Mist, zumindest auf den Generator hat Frank sich verlassen. Da muss nach einer stabilen Lösung gesucht werden, ich drücke Frank die Daumen, das wird.

Eigentlich wollte ich auf dem Heimweg wieder durch den Tunnel fahren, die letzte Fahrt über die B267 hat mich doch sehr beeindruckt. Allerdings wird in Altenahr ein Haus abgerissen und die Zufahrt ist mit schwerem Gerät blockiert. Also wieder den üblichen Weg heim, da bin ich auch schneller wieder da.

Am Abend fahre ich dann zu Franz auf den Alzeyer Weihnachtsmarkt, der baut morgen seinen Stand ab und braucht dann den Bus. Ich nutze den Besuch für einen letzten Flammkuchen mit Gliehwoi. Der Weiße ist leider schon alle, ein Roter tut es aber auch. Bei der Gelegenheit übergibt er mir dann die Spendenbox, darin sind ganze 231,42 €, die werden auf 250 € aufgestockt.

Dankeschön, Franz!

Franz hat auf Facebook von unserem Aufruf nach Nähmaschinen gelesen, die sollen wir davon besorgen. Wird gemacht! Der Heimat Aufsteller passt gut zu unserem Thema, die meiste Dekoration ist aber schon weg…

Ich verabschiede mich dann, nicht ohne noch eine Stimmung vom Rossmarkt einzufangen. Eine neue Stelle für die Spendenbox suche ich dann.

Max grüßt nochmal vom Weihnachtsmarkt.

Das war es jetzt aber wirklich für dieses Jahr aus Altenburg, im Januar geht es dann dort ganz sicher weiter! Guten Rutsch schon mal!

Ein Freund, ein guter Freund, …

das ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Schon wieder muss ich ein altes Lied zitieren, dieses Mal geht die Entstehung des Ohrwurms sogar zurück bis in das Jahr 1930. Auch hier passt der Gassenhauer gut in den Kontext der Katastrophe an der Ahr, heißt es doch in der nächsten Zeile:

Ein Freund bleibt immer Freund,
auch wenn die ganze Welt zusammenfällt.

In den letzten paar Tagen sind ein paar Empfehlungen bzw. Bewertungen zu unserer Wunschbrunne Facebook Seite, auch direkt von der Ahr, gekommen und ich hatte wirklich das Gefühl, die Rückmeldungen kamen von aufrichtigen Freunden. Das tut sehr, sehr gut!

Aber wie komme ich vorher schon auf dieses Lied?

Ich war heute bei meinem Freund Franz, der steht mit seiner Flammkuchenbäckerei auf dem Alzeyer Weihnachtsmarkt. Franz hat sich am Montag meine Geschichten von der Ahr angehört und sich spontan bereit erklärt, eine Wunschbrunne Spendenbox aufzustellen. Die habe ich heute auf den Rossmarkt gebracht. Das heißt: Unsere Spendenbox steht in bester, direkter und prominenter Nachbarschaft zu Max, dem Ross vom Alzeyer Volker. Und natürlich zum Flammkuchen-Franz.

Im Moment ist Franz noch guter Dinge, dass der Weihnachtsmarkt wie geplant stattfindet, aus Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen hört man ja leider andere Nachrichten. Wir drücken ihm und den Kollegen die Daumen, nicht nur wegen unserer Spendenbox: für alle Schausteller dauert diese ganze Coronageschichte schon viel zu lange, auch da geht es um Existenzen.

Lecker Flammkuchen
Einfach himmlisch, da hat er Recht, der Franz!

Damit Ihr Euch auf Euren Besuch in Alzey vorbereiten könnt, hier die Speisekarte, alle Speisen auch To-go! Ich liebe den Fromage, mit dem verlaufenden Münster-Käse!

Wie ihr wisst, es gibt für uns nichts Besseres als Win-win-Situationen: Hier in diesem Fall könnt ihr jetzt einen der leckersten Flammkuchen außerhalb von Frankreich und dem Elsass, verbunden mit einem leckeren Winzer-Glühwein, verkosten. Und wenn ihr gerade da seid: Werft doch etwas in unsere Spendenbox!

Also, auf nach Alzey, genießen und etwas Gutes tun!

Und Franz: Danke für das Angebot, das nehmen wir gerne an! Wie sagte ich oben schon:

Ein Freund, ein guter Freund,
das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.