Frohe Weihnachten!

Jetzt ist also schon der 1. Weihnachtsfeiertag 2021, Heiligabend ist schon Geschichte.

Gestern war ein Heiligabend mit den gewohnten Ritualen: am Vormittag mache ich mich als Weihnachtself auf und verteile die Weihnachtsgrüße auf dem Rathausplatz. Dieses Mal gibt es zu den Grüßen einen selbst gebastelten goldenen Christbaum. Von Foxens gegenüber weiß ich, dass der direkt an den Baum gehängt wurde.

Weihnachtsgruß

Die Wanderungen mit Klaus und Dieter an Heiligabend gibt es schon lange nicht mehr und am Nachmittag muss ich nochmal in den Bastelraum, bei einer Holzdose hatte ich den Deckel falsch berechnet und jetzt muss ich das korrigieren. Von Holger habe ich noch einen Radiator, der geht nächste Woche an die Ahr. Den habe ich mir eingeschaltet und hatte es so gemütlich warm.

Abends dann die ganzen Weihnachtsgrüße lesen, die meisten kommen ja mittlerweile elektronisch per Mail, SMS, Facebook oder WhatsApp.

Darunter dann auch ein Gruß von Jens mit der Bitte: “Kannst Du mal einen schönen Text mit Weihnachtsgrüßen vom Verein an Altenburg schreiben?”

Ich schreibe zurück: “Mache ich, aber morgen.”

Und so sitze ich jetzt hier und versuche einen sinnvollen Text zusammenzustellen. Im Radio hat Malu Dreyer gestern erzählt, dass sie vor kurzem durch das ganze Ahrtal gefahren ist, wie ihr die überall präsenten Weihnachtsbäume aufgefallen sind und ihr als Zeichen der Zuversicht erschienen sind.

Überall: Christbäume!

Wahrscheinlich, denke ich mir, ist sie dabei auch durch den Tunnel bei Altenahr gefahren, so wie ich bei der Heimfahrt letzte Woche. Dabei kam es mir genauso vor, die festlich geschmückten Bäume stehen so ganz in hoffnungsvollem Kontrast zu den immer noch sichtbaren Zeugen der Katastrophennacht.

Dabei merkte ich, dass ich so langsam meine eigene Sichtweise auf das Ahrtal entwickelt habe. Schon bei meinem ersten Besuch im Tal habe ich soviel Zerstörung gesehen und mich mit der Zeit ein wenig daran gewöhnt, mittlerweile scanne ich mit den Augen und Ohren eher nach Zeugen für den Fortschritt auf dem Weg zur Normalität.

Das fällt mir immer besonders auf, wenn mich jemand zum ersten Mal in das Tal begleitet: Ein Ahrtal-Rookie sieht ja erst mal nur die kaputten, schmutzigen Häuser ohne Fenster und ohne Putz oder die provisorischen Straßen, ein Anblick, den man sich mitten in Deutschland wirklich nicht vorstellen kann. Ich sehe dann den Schreck in deren Augen, wenn realisiert wird, was in der Horrornacht Schreckliches passiert sein muss und was die Menschen erlebt haben. Was sich jedoch nicht automatisch erschließt, ist aber, was bereits Unglaubliches geleistet wurde.

Weihnachtsgruesse

Und da komme ich jetzt zu meinem Weihnachtsgruß: ich denke, wenn ich eins wünschen kann, dann ist es, die Hoffnung nicht aufzugeben und die Zuversicht nicht zu verlieren. Das ist es, was ich den Bewohnern von Altenburg, aber auch dem ganzen Tal, von ganzem Herzen wünsche!

Ich hoffe auch, ihr könnt ein wenig ausspannen und die Batterien wieder aufladen, damit es bald mit dem Wiederaufbau weiter gehen kann. Wir vom Wunschbrunne helfen gerne dabei und sind stolz auf die DankbAHRkeit, die wir von Euch erfahren. Die hüten wir wie einen Schatz in unseren Herzen!

Im Namen vom Wunschbrunne wünsche ich

Frohe Weihnachten!

und darf sagen: Bis bald!