Damit empfängt uns Frank Faltin, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder in Altenburg im Einsatz sind. Jens und ich hatten uns schon lange verabredet, an diesem Wochenende an die Ahr zu fahren, eigentlich wollten wir schon um 3:00 Uhr mittags los. Aber wie das so ist, hier noch etwas, da noch etwas und so kommen wir viel später los als geplant. Wir besorgen noch etwas Grillgut und Horst hatten wir frischen Fleischkäse versprochen, dazu gibt es Original Münchner Edelstoff, lecker.
Jens hat den Hänger angehängt, das Rollgerüst wird mal wieder zu Hause gebraucht, auch da muss ja mal etwas geschafft werden. Mit Hänger brauchen wir mehr Zeit, aber die Strecke ist frei und wir fahren entspannt Richtung Ahr.
Seit unserem letzten Besuch ist der Gastraum schon zu großen Teilen grundverputzt, die Leitungen liegen dort jetzt unter Putz und der Raum hat mit der hellen Farbe des Putzes schon eine ganz andere Anmutung. So kann das gerne weitergehen.
Ich habe mir vorgenommen, mich der Tür zum Vorratsraum anzunehmen, Jens will sich um die Decke der Waschküche kümmern. Balken und Spanplatten sind ausreichend vorhanden. Aber nicht mehr heute, dazu ist es zu spät geworden.
Der Grill wird angeworfen und bei angenehmen Temperaturen hocken wir draußen und haben viel Zeit zum Quatschen. Werner taucht auf, er berichtet, wie er im Ort beim Ausfüllen von Formularen behilflich ist. Dass die nicht so einfach sind, haben sie ja sogar schon in der Landesschau berichtet.
Am Schluss sind wir eine recht große Runde, Frank, Horst, Werner, Bäck, Willi, Alex und ich. Drinnen gewinnen die Frauen der Fußballnationalmannschaft 2:0 gegen Dänemark, aber das müssen sie ohne uns. Es gibt viel zu erzählen, irgendwann geht es dann doch in die Heia.
Der Samstag beginnt mit einem Kaffee in der Sonne, Jens und ich sind neugierig, wie es am Verpflegungszelt aussieht. Auf dem Weg dorthin liefern wir noch 2 gespendete Sessel ab. Die sind aus Leder und werden es vermutlich bei den Katzen nicht leicht haben, die neue Besitzerin ist aber zuversichtlich.
Im Verpflegungszelt dann ein komplett ungewohntes Bild: außer Jens und mir ist niemand, aber auch wirklich niemand da. Einen Kaffee bekommen wir dort doch noch. Danach machen wir machen uns gleich auf, die Arbeit ruft.
Wir heben die schwere Metalltür aus der Angel, ich kann dann schon mal den Rahmen schleifen und grundieren. Währenddessen macht Jens eine Probefahrt mit der Bodenwischmaschine, sieht so aus, als käme die mit dem Boden klar, das wird nochmal viel Arbeit.
Wir werfen unseren Plan erst mal um, im Lager draußen ist noch etliches Gerümpel, welches wir mal aus den Füßen räumen wollen und der Hänger ist ja noch leer. Später wollen wir uns dann noch Achim besuchen.
Die zweite Hängerladung werden wir schon nicht mehr los, auf dem Rückweg nach Altenburg entscheiden wir uns dann, direkt nach Lind zu Achim zu fahren.
Schön, dass Ihr da seid!
So begrüßt uns dann Achim, als wir bei ihm ankommen. Nach seinem schweren Unfall ist er ja immer noch auf den Rollstuhl angewiesen und hat praktisch Hausarrest. Der phänomenale Blick vom Balkon entschädigt da nicht wirklich. Sandra und Sina kommen noch dazu, auch hier gibt es wieder viel zu erzählen. Manche Geschichten sind unglaublich, da wird stellenweise die Wohnungsknappheit im Tal ausgenutzt, um Kohle zu machen, eine Schande…
Achim wird wohl noch 3 Wochen den Rolli brauchen, dann geht es in die Reha und irgendwann wird er dann wohl auch endlich wieder mobil.
Es tut wirklich gut, sich etwas Zeit zu nehmen, um zu reden, wir müssen dann doch wieder los.
In Altenburg mache ich dann am Rahmen weiter. Nachdem der geschliffen ist, bekommt der 2 Mal Rostumwandler. Mit dem habe ich daheim beste Erfahrungen gemacht. Danach geht es an die Tür, die braucht auch etwas TLC.
Ich bin gerade vollgestaubt vom Schleifen, da kommen Nicole, Achims Schwester, mit ihrem Mann Markus.
Schön, dass Ihr da seid!
So begrüßen uns die beiden. Wir haben uns zum Abendessen verabredet und zusammen wollen wir uns in Dümpelfeld mit Lucien Woodworm und Mia treffen. Die beiden haben sich im Ahrtal kennen und lieben gelernt und sind zusammen mit ihrem Fluthund ein bekanntes Team im Tal.
Bevor es aber ans Essen geht, heißt es erst einmal die Pritsche zu entladen, ist aber schnell passiert.
Wir sind im Biergarten der Anlaufstelle 257, ein wirklich gemütliches Gasthaus, sehr leckeres Essen und freundlichste Bedienung. Eine dicke Empfehlung von uns, falls ihr mal ins Tal kommt.
Lucien haben wir das erste Mal auf dem Dorffest in Altenburg getroffen, zu der Zeit haben die den Garten von Weingartens hergerichtet, um den 18. Geburtstag von Marieke zu feiern. Schon so lange her.
Er und Mia sind weiter im Ahrtal als kreative Gärtner unterwegs, allerdings mit Handicap: Sein Van gibt den Geist auf, er braucht dringend ein anderes Fahrzeug, um wieder mobil zu sein. Falls Ihr da eine Idee habt oder Lucien unterstützen wollt, ich stelle sehr gerne den Kontakt her!
Nicole und Markus haben noch eine Überraschung für uns in petto: Für unseren Einsatz haben sie uns einen speziellen Aufkleber besorgt, der bekommt einen Ehrenplatz! Eigentlich hat ja Nicole in der Woche Geburtstag gehabt, ich hoffe der trockene Ritter-Hundt-Sekt aus Saulheim wird der bekennenden Biertrinkerin trotzdem schmecken. Ich bin mal auf das Feedback gespannt.
Dann ist auch der Abend wieder rum, die beiden bringen uns noch bis Altenburg und verabschieden sich winkend. Jetzt konnte ich das zurück geben: Schön, dass Ihr da ward!
Der Sonntag beginnt wieder mit einem Kaffee in der Sonne, aber dann wird es doch etwas hektisch, ich will zumindest mit dem Rostumwandler auf der Tür fertig werden. Schaffe ich auch.
Jens hat die Balken gesetzt, musste dann aber erst mal Pause in dem Waschraum machen. So hat er dann das Gerüst abgebaut und verladen, in der Zwischenzeit hat Frank Frühstück besorgt und wir können dann gestärkt Richtung Heimat.
Wir finden eine Übersicht über den Ist-Zustand in Altenburg vom 22. Juni des Jahres, jeder Stern ohne Umrandung steht für ein abgerissenes Haus. Schaut Euch das ruhig mal genau an, dann bekommt ihr eine Idee, was da los ist. Oder übertragt das mal auf Euren Wohnort, wie viele Häuser würden da fehlen?
Auch die Rückfahrt ist wieder entspannt, bei einigem Verkehr läuft es trotzdem ohne Probleme. Ab und an lässt der Hänger verlauten, dass er noch da ist, gut so!
Als ich dann zu Hause ankomme, werde ich mit den Worten begrüßt: