Haste mal nen Euro?

Wir haben Euch ja schon über die Misere von Lucien und seinem defekten Lieferwagen berichtet: Wie Ihr wisst, fehlt Lucien noch Kohle, um sich wieder einen vernünftigen Lieferwagen zuzulegen. Der Letzte hat ja den Geist aufgegeben.

Jens hat sich mal Gedanken gemacht und die Idee ist nun, eine Aktion ins Leben zu rufen, die Lucien direkt unterstützt. Dazu braucht ihr einfach nur folgendem Link zu folgen: (Link deaktiviert) und einen beliebigen Betrag ab einem Euro zu senden. Ihr könnt gerne einen Gruß vom Wunschbrunne ausrichten!

Die Zahlung geht direkt an Lucien, wenn da genug mitmachen, dann ist er bald wieder mit seinem eigenen Gefährt im Ahrtal als Gärtner mit Herz unterwegs!

Wir halten Euch auf dem Laufenden!

19. August 2022: Gestern erreichte uns die Nachricht, dass Lucien seine Aktivitäten im Ahrtal einstellt, daher haben wir den Link 1 € für Lucien deaktiviert. Wir werden ihn kontaktieren, um zu erfahren, was mit den bisher geleisteten Spenden passieren soll.

Schön, dass Ihr da seid!

Damit empfängt uns Frank Faltin, als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder in Altenburg im Einsatz sind. Jens und ich hatten uns schon lange verabredet, an diesem Wochenende an die Ahr zu fahren, eigentlich wollten wir schon um 3:00 Uhr mittags los. Aber wie das so ist, hier noch etwas, da noch etwas und so kommen wir viel später los als geplant. Wir besorgen noch etwas Grillgut und Horst hatten wir frischen Fleischkäse versprochen, dazu gibt es Original Münchner Edelstoff, lecker.

Jens hat den Hänger angehängt, das Rollgerüst wird mal wieder zu Hause gebraucht, auch da muss ja mal etwas geschafft werden. Mit Hänger brauchen wir mehr Zeit, aber die Strecke ist frei und wir fahren entspannt Richtung Ahr.

Seit unserem letzten Besuch ist der Gastraum schon zu großen Teilen grundverputzt, die Leitungen liegen dort jetzt unter Putz und der Raum hat mit der hellen Farbe des Putzes schon eine ganz andere Anmutung. So kann das gerne weitergehen.

Ich habe mir vorgenommen, mich der Tür zum Vorratsraum anzunehmen, Jens will sich um die Decke der Waschküche kümmern. Balken und Spanplatten sind ausreichend vorhanden. Aber nicht mehr heute, dazu ist es zu spät geworden.

Der Grill wird angeworfen und bei angenehmen Temperaturen hocken wir draußen und haben viel Zeit zum Quatschen. Werner taucht auf, er berichtet, wie er im Ort beim Ausfüllen von Formularen behilflich ist. Dass die nicht so einfach sind, haben sie ja sogar schon in der Landesschau berichtet.

Am Schluss sind wir eine recht große Runde, Frank, Horst, Werner, Bäck, Willi, Alex und ich. Drinnen gewinnen die Frauen der Fußballnationalmannschaft 2:0 gegen Dänemark, aber das müssen sie ohne uns. Es gibt viel zu erzählen, irgendwann geht es dann doch in die Heia.

Der Samstag beginnt mit einem Kaffee in der Sonne, Jens und ich sind neugierig, wie es am Verpflegungszelt aussieht. Auf dem Weg dorthin liefern wir noch 2 gespendete Sessel ab. Die sind aus Leder und werden es vermutlich bei den Katzen nicht leicht haben, die neue Besitzerin ist aber zuversichtlich.

Im Verpflegungszelt dann ein komplett ungewohntes Bild: außer Jens und mir ist niemand, aber auch wirklich niemand da. Einen Kaffee bekommen wir dort doch noch. Danach machen wir machen uns gleich auf, die Arbeit ruft.

Wir heben die schwere Metalltür aus der Angel, ich kann dann schon mal den Rahmen schleifen und grundieren. Währenddessen macht Jens eine Probefahrt mit der Bodenwischmaschine, sieht so aus, als käme die mit dem Boden klar, das wird nochmal viel Arbeit.

Wir werfen unseren Plan erst mal um, im Lager draußen ist noch etliches Gerümpel, welches wir mal aus den Füßen räumen wollen und der Hänger ist ja noch leer. Später wollen wir uns dann noch Achim besuchen.

Die zweite Hängerladung werden wir schon nicht mehr los, auf dem Rückweg nach Altenburg entscheiden wir uns dann, direkt nach Lind zu Achim zu fahren.

Schön, dass Ihr da seid!

So begrüßt uns dann Achim, als wir bei ihm ankommen. Nach seinem schweren Unfall ist er ja immer noch auf den Rollstuhl angewiesen und hat praktisch Hausarrest. Der phänomenale Blick vom Balkon entschädigt da nicht wirklich. Sandra und Sina kommen noch dazu, auch hier gibt es wieder viel zu erzählen. Manche Geschichten sind unglaublich, da wird stellenweise die Wohnungsknappheit im Tal ausgenutzt, um Kohle zu machen, eine Schande…

Achim wird wohl noch 3 Wochen den Rolli brauchen, dann geht es in die Reha und irgendwann wird er dann wohl auch endlich wieder mobil.

Es tut wirklich gut, sich etwas Zeit zu nehmen, um zu reden, wir müssen dann doch wieder los.

In Altenburg mache ich dann am Rahmen weiter. Nachdem der geschliffen ist, bekommt der 2 Mal Rostumwandler. Mit dem habe ich daheim beste Erfahrungen gemacht. Danach geht es an die Tür, die braucht auch etwas TLC.

Ich bin gerade vollgestaubt vom Schleifen, da kommen Nicole, Achims Schwester, mit ihrem Mann Markus.

Schön, dass Ihr da seid!

So begrüßen uns die beiden. Wir haben uns zum Abendessen verabredet und zusammen wollen wir uns in Dümpelfeld mit Lucien Woodworm und Mia treffen. Die beiden haben sich im Ahrtal kennen und lieben gelernt und sind zusammen mit ihrem Fluthund ein bekanntes Team im Tal.

Bevor es aber ans Essen geht, heißt es erst einmal die Pritsche zu entladen, ist aber schnell passiert.

Wir sind im Biergarten der Anlaufstelle 257, ein wirklich gemütliches Gasthaus, sehr leckeres Essen und freundlichste Bedienung. Eine dicke Empfehlung von uns, falls ihr mal ins Tal kommt.

Lucien haben wir das erste Mal auf dem Dorffest in Altenburg getroffen, zu der Zeit haben die den Garten von Weingartens hergerichtet, um den 18. Geburtstag von Marieke zu feiern. Schon so lange her.

Er und Mia sind weiter im Ahrtal als kreative Gärtner unterwegs, allerdings mit Handicap: Sein Van gibt den Geist auf, er braucht dringend ein anderes Fahrzeug, um wieder mobil zu sein. Falls Ihr da eine Idee habt oder Lucien unterstützen wollt, ich stelle sehr gerne den Kontakt her!

Nicole und Markus haben noch eine Überraschung für uns in petto: Für unseren Einsatz haben sie uns einen speziellen Aufkleber besorgt, der bekommt einen Ehrenplatz! Eigentlich hat ja Nicole in der Woche Geburtstag gehabt, ich hoffe der trockene Ritter-Hundt-Sekt aus Saulheim wird der bekennenden Biertrinkerin trotzdem schmecken. Ich bin mal auf das Feedback gespannt.

Dann ist auch der Abend wieder rum, die beiden bringen uns noch bis Altenburg und verabschieden sich winkend. Jetzt konnte ich das zurück geben: Schön, dass Ihr da ward!

Der Sonntag beginnt wieder mit einem Kaffee in der Sonne, aber dann wird es doch etwas hektisch, ich will zumindest mit dem Rostumwandler auf der Tür fertig werden. Schaffe ich auch.

Jens hat die Balken gesetzt, musste dann aber erst mal Pause in dem Waschraum machen. So hat er dann das Gerüst abgebaut und verladen, in der Zwischenzeit hat Frank Frühstück besorgt und wir können dann gestärkt Richtung Heimat.

Wir finden eine Übersicht über den Ist-Zustand in Altenburg vom 22. Juni des Jahres, jeder Stern ohne Umrandung steht für ein abgerissenes Haus. Schaut Euch das ruhig mal genau an, dann bekommt ihr eine Idee, was da los ist. Oder übertragt das mal auf Euren Wohnort, wie viele Häuser würden da fehlen?

Auch die Rückfahrt ist wieder entspannt, bei einigem Verkehr läuft es trotzdem ohne Probleme. Ab und an lässt der Hänger verlauten, dass er noch da ist, gut so!

Als ich dann zu Hause ankomme, werde ich mit den Worten begrüßt:

Schön, dass Du wieder da bist!

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Schon vor dem Urlaub im Mai haben Jens und ich uns verabredet, am letzten Maiwochenende nach Altenburg zu fahren. Er kommt mich um 15:00 Uhr am Rathausplatz abholen, wir fahren erst noch ein paar Lebensmittel kaufen, dann geht es nach Dörrebach, hier können wir einen Rasenmäher mit Antrieb entgegennehmen, der ist schon nach Kreuzberg versprochen. Die Spender haben 3 Rasenmäher und geben gerne einen ab, um den mit an die Ahr zu nehmen.

Vollgepackt geht es dann erstmal nach Remagen, hier liefern wir einen Herd plus Backofeneinheit aus. Zum Glück ist Jens vom Fach: Den defekten Herd baut er gleich aus und den neuen ein. Das war ursprünglich nicht abgesprochen, hat dann aber doch geklappt.

Durch das Ahrtal fahren wir nach Altenburg, es ist viel passiert mit der Straße, oft noch einspurig, aber mit neuem Belag. Leitungen werden verlegt und vor dem Tunnel in Altenahr ist die Straße noch ein besserer Feldweg.

Wir kommen in Altenburg an und können praktisch umgehend den Mäher in Kreuzberg abliefen. Wieder so ein kleiner Moment, wo wir mit einer Spende helfen konnten.

Der fährt praktisch von alleine

78 Jahre ist der Empfänger der Spende, er wohnt eben in einer Wohnung, die er ursprünglich vermietet hat. Ob sein Haus wegen ausgelaufenem Heizöl abgerissen werden muss, ist noch nicht klar, da wird noch auf das Ergebnis der Analysen gewartet. Wir drücken ganz fest die Daumen…

Es ist schon Abend und in Altenburg ist das 24h Rennen am Nürburgring ein ganz heißes Thema. Ist ja auch wirklich nur um die Ecke. Chris und Einige aus der Meute wollen Samstag Abend mal hochfahren und sich das näher anschauen.

Eigentlich sind wir schon auf dem Sprung in die Falle, da schauen noch Freunde von Frank vorbei. Die haben vor 30 Jahren ihre Hochzeit im Gasthof Faltin gefeiert und ich erinnere mich, dass die beiden im November ihren Hochzeitstag in der Gaststube gefeiert haben. Damals hat mich der feierlich gedeckte Tisch inmitten des Chaos schwer beeindruckt. Mit den beiden haben wir uns dann doch noch bis spät in die Nacht unterhalten. Der Tenor, den man im ganzen Tal hört: ohne die freiwilligen Helfer wäre das Ahrtal noch lange nicht da, wo es heute wieder ist. Aber auch: es ist noch soviel zu tun, Arbeit für Monate und Jahre. Geschichten werden ausgetauscht, aus der Flutnacht, aber auch von den ersten Einsätzen als Helfer. So lange her und doch noch so nah.

Im November 2021: Hochzeitstag im Gasthof Faltin

Es gibt so viel zu erzählen, aber irgendwann sind wir dann doch zu müde und fallen ins Bett. Gute Nacht, John Boy.

Seit unserem letzten Besuch haben Frank und Horst den Keller so weit gestrichen wie die Farbe gereicht hat, da muss ich noch einen Nachschlag bestellen. Die Fliesen sind auch schon abgeklopft, also schaue ich mich in der Küche um, was ich da tun kann.

Jens passt die fehlenden Elemente der Decke und ein paar Randstücke ein, die Decke sieht schon fast komplett aus. So fein wie sie jetzt daherkommt, denke ich, ist es eine gute Idee, mich mal um den Dunstabzug zu kümmern. Auch die Decke im Durchgang verlangt nach Farbe und ein Edelstahlschrank in der Küche kann auch etwas Zuwendung gebrauchen.

Der Dunstabzug passt so nicht zur Decke
Dafür ist noch Farbe da

Also alles vorbereiten, Decke abkleben, Jens hat schon den Strahler eingebaut. Das erste Mal ist die Decke flugs gestrichen, in der Zwischenzeit schaut Horst rein: Wir haben Weißwürste zum Frühstück mitgebracht und er macht die fertig. Für ihn als Münchener kein Problem.

Heute Weißwurstfrühstück

Die Aufarbeitung des Schranks ist nervig, da muss man sich wirklich wie ein Eichhörnchen über viele kleine Schritte freuen. Aber schon toll, zu sehen, was der Schrank für eine Qualität hat: Frank erzählt, dass der vor mehr als 40 Jahren noch von seiner Mutter neu angeschafft wurde. Die Türen werden ausgebaut und das Kabinett von innen und außen gründlich gereinigt.

In der Zwischenzeit ist es Abend geworden, der Grill wird angeworfen und zu den Grillsteaks gibt es noch grünen Spargel, auch vom Grill. Saulecker.

Ein Highlight ist auf jeden Fall die Feuertonne, es ist recht mild an heute Abend und so lassen wir den Fernseher links liegen und hocken uns zu einem Bier raus.

Altenburger Fluttonne

Es ist schon dunkel, da kommen noch Nußens auf ein Bier vorbei. Die sind auch auf dem 24h Rennen am Ring und schlafen die Nacht bei Weingartens. Eigentlich wollen die dort den Grill anwerfen, aber bei uns glüht die Kohle noch und so holen sie ihr Grillgut rüber. Es wird ein schöner Abend, wieder mit vielen Geschichten und viel Lachen, irgendwann fallen wir dann alle müde in die Kiste. Gute Nacht, Mary-Ellen.

Stippvisite von Nußens, Mahlzeit

Am Sonntagmorgen gibt es wieder Weißwürste zum Frühstück, wir hatten wohl zu viele mitgebracht. Trotzdem noch lecker.

Wir schließen die Arbeiten ab, Jens streicht die Decke nochmal und ich baue den Schrank wieder zusammen. Der Edelstahl bekommt noch eine Schutzschicht und die Teile glänzen, als hätte ich sie mit Speck eingerieben. So passen die zur Decke.

Der Dunstabzug passt jetzt zur Decke
Frisch angelegt, fertig

Als wir schließlich abfahren, ist das Rennen immer noch in vollem Gange. Das ist wahrscheinlich gut so, sonst wären wir höchstwahrscheinlich noch in den Abreiseverkehr gekommen.

So haben wir eine entspannte Heimfahrt, ein Wochenende mit kleinen Schritten, aber zum Schluss doch wieder ein gutes Stück weiter gekommen.

April, April

Endlich ist es mal wieder Ahrzeit!

Ihr wisst nicht, was das ist? Ahrzeit ist die Zeit, die man als Helfer vor Ort im Ahrtal bei neuen Freunden verbringt, ein unglaublich befriedigendes Gefühl, zumindest ein klein wenig beim Wiederaufbau dabei zu sein. Falls ihr das nicht kennt, wir nehmen immer noch gerne Helfer mit vor Ort.

Dieses Mal geht es früh in der Woche Richtung Altenburg, am Donnerstag habe ich einen Termin bei der Firma Schlau in Bonn. Der Herr Becker dort hat uns eine Liste mit Material zusammengestellt, welches wir an das Versorgungscamp weiterleiten können. Gleichzeitig kann ich dann hochwertige Mineralfarbe mitnehmen, damit möchte ich den Vorratskeller anlegen.

Die Fahrt nach Bonn ist nicht angenehm, es stürmt und regnet heftig, stellenweise muss ich Schrittgeschwindigkeit fahren. Dafür geht es dann in Bonn schnell, das Material steht schon auf einer Palette bereit, die Listen nehme ich mit nach Altenburg. In so einem gut sortierten Fachmarkt muss ich mich schon zusammenreißen, es gibt so tolles Material und Werkzeug. Ich bleibe besonnen und nehme nur mit, was auf dem Einkaufszettel steht.

Dann lerne ich mal wieder, wie verpeilt man in der modernen Zeit ist: Ich sage dem Navi “Nach Altenburg fahren” und folge stur den Anweisungen, ohne viel zu schauen. Schon an der ersten Autobahnabzweigung denke ich mir, das ist aber falsch. Ich schaue aufs Navi und stelle fest, dass als Zielort Altena bei Lüdenscheid angegeben ist. Das kommt davon, wenn man durch den Bart ins Navi nuschelt. An der nächsten Abfahrt wird die Richtung gewechselt und es geht nach Altenburg. Den Ort Altena sollte ich am Freitag noch einmal hören, aber in einem traurigen Zusammenhang.

In Altenburg geht dann der erste Weg ins Versorgungscamp, im Angebot habe ich Voll- und Abtönfarbe in Orange, Chromgelb, Blau, Oxydgrün, Nachtblau und und und. Wird gebraucht, kann ich also vermitteln. Check.

Zum Mittagessen ins Verpflegungszelt, dort ist kaum etwas los, nur der Stammtisch ist besetzt. Ich treffe aber Sandra, für ihre Mutter haben wir dieses Wochenende eine große Überraschung. Da freuen wir uns riesig drauf! Wir verabreden uns für Samstag, Frank und Jens wollen ja auch noch nach Altenburg kommen.

Gestärkt geht es zu Frank Faltin in die Kreuzberger Straße, da ist der Vorratskeller diese Woche mein Arbeitsplatz. Wir hatten neulich schon Platz gemacht, der Rest ist schnell geräumt und ich kann loslegen. Ich bin selbst gespannt, wie der Raum mit frischer Farbe ausschaut. Licht und Strom hatten Jens und Dirk ja bei dem letzten Besuch gelegt.

Den Fortschritt habe ich mal in der Fotogalerie zusammengefasst. Anstreichen ist ja immer eine dankbare Aufgabe, aber hier ganz besonders. Es tut richtig gut, zu sehen, wie die Wand in das satt deckende Weiß getaucht wird. Draußen regnet und stürmt es weiter, aber in dem Kellerraum bekomme ich davon nichts mit, der Ofen macht mollig warm. Da kann die Farbe gut trocknen.

Am Abend schauen wir abwechselnd Darts und Fußball im Fernsehen, beides spannend. Horst ist Regelfest und kann einige meiner Fragen zu Darts beantworten. Da lerne ich auch noch was. Van Gerwen gewinnt, spektakulär, wie der die Scheibe trifft.

Auf dem Weg zum Frühstück komme ich am Freitagmorgen am Versorgungscamp vorbei, dort sagt ein Schild: “Heute geschlossen”. Im Verpflegungszelt erfahre ich auch warum: Frank Herbel aus Altena ist gestorben und wird heute beerdigt, die Mannschaft erweist ihm die letzte Ehre.

Ohne Frank gäbe es das Versorgungscamp in der Form wohl nicht, auch er war Altenburg zutiefst verbunden. R.I.P., Frank!

Den Tag über bin ich weiter im Vorratsraum beschäftigt, es geht voran. Bis Frank und Jens eintreffen bin ich dann für heute auch fast fertig,am Abend hocken wir gemütlich bei Schwenker und einem Schoppen aus Rheinhessenwein. Auch hier lernen wir wieder etwas: es gibt nicht nur Flutwein, auch Sprudel gibt es in der Flut Ausgabe mit Schlamm!

Ahrtal Quelle – Flut Edition

Am Samstag streiche ich fertig, so weit wie ich kann, in der Zwischenzeit kümmern Frank und Jens sich um die abgehängte Decke in der Küche. Die LED-Panelen sind vor kurzem eingetroffen und können montiert werden. Frank hat eine Poliermaschine dabei und bringt die Deckenplatten auf Hochglanz. Der Lichtschacht wird auch noch verkleidet, da kommen durchscheinende Platten drunter, saubere Lösung!

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Dann kommt der große Augenblick, Sandra und Achim sind daheim und wir können endlich die Überraschung präsentieren! Mit ein Grund für die Gründung unseres Vereins ist es ja, der Familie Weingarten beim Wiederaufbau zu helfen. Um das Haus haben sich ja die Handwerker von der Bergstraße in beeindruckender Weise gekümmert, aber wir können auch noch einen Beitrag leisten: Wir haben für die beiden Mädels und für die Mama von Sandra je einen Einkaufsgutschein im Wert von 5000 Euro besorgt.

5000 € für die Mädels

Stellvertretend nehmen Achim und Sandra den Gutschein für die Töchter in Empfang. Beide Gutscheine waren nur möglich durch die großzügigen Spenden, sowohl direkt an unseren Verein, aber auch beim Marktfrühstück.

5000 € für Ottilie

Auch die Spende für Ottilie nehmen die beiden entgegen, dafür werden Möbel angeschafft, es sind ja keine mehr da!

An der Stelle eine Anmerkung: ich werde oft gefragt, ob wir immer noch ins Ahrtal fahren und die Antwort ist: Ja, das tun wir! Es ist noch sehr viel Arbeit und Geld notwendig, bis es dort wieder einen Hauch Normalität gibt. Vereinzelt sind die Arbeiten abgeschlossen, aber nur zum kleinsten Teil. Auch wir brauchen weiterhin Unterstützung, um unser Ziel erreichen zu können. Spenden könnt ihr an uns gleich hier:

Spendenkonto:
Wunschbrunne e.V.
IBAN:DE43 5519 0000 0141 3420 14
BIC MVBMDE55

In Altenburg sollen, selbst nach 8 Monaten, noch bis zu 20 Häuser abgerissen werden, immer noch stehen viele Familien vor dem kompletten Verlust ihres Zuhauses. 2 Häuser habe ich allein in den paar Tagen fallen sehen. Also bitte: bleibt weiter großzügig mit der Hilfe, sie wird gebraucht! Auf dem Foto ein Beispiel, furchtbar viel Arbeit in die Sanierung gesteckt und es hat doch alles nichts genutzt: Heizöl machte das stattliche Haus unbewohnbar.

Abriss nach Monaten mit unendlich viel Arbeit

Später fahre ich Sandra noch an das Verteilzentrum in Gelsdorf, hier konnte sie eine gespendete Waschmaschine entgegennehmen. Ich bin das erste Mal da oben, toll organisiert und Moni hat uns ein wenig von der Arbeit da erzählt. Auch dort wird weiter jede Hilfe gebraucht, die Probleme im Ahrtal sind ja nicht auf einmal weg, das wird noch sehr lange dauern!

Am Verteilzentrum für Spenden, Danke!

Wieder zurück mache ich meine Arbeit fertig, zum guten Schluss findet der Feuerlöscher wieder seinen Platz. Das sieht doch alles schon wieder sehr normal aus! Das Loch mache ich nächstes Mal zu, ich wollte nicht wegen einer handvoll Material extra ins Versorgungscamp.

Sieht wieder normal aus

Gegen halb vier, pünktlich zum Beginn des Spiels Köln gegen Mainz, bin ich mit allem fertig und schwinge mich ins Auto. Ich hätte gerne noch das Spiel geschaut und mitbekommen, wie die beiden Franks sich hochnehmen, aber ich will auch wieder heim.

Unterwegs höre ich dann, dass es zur Halbzeit 0:1 für Mainz steht. Hoffentlich können die das halten.

Zu Hause lerne ich dann, dass die Befürchtungen von unserem Frank berechtigt waren: 0:1, 0:2, 1:2, 2:2 und dann noch 3:2. Na ja, ein Frank war da wohl trotzdem zufrieden! Ein Unentschieden hätte es aber auch getan, oder?

Am Sonntag schickt Jens mir dann noch ein Foto, die sind fertig geworden wie gedacht. Die Lichtpaneele sind wirklich toll, keine Leuchten mehr, die schwierig zu reinigen sind.

Wow, das sieht gut aus.

Es macht halt doch mehr Spaß, etwas aufzubauen als nur abzureißen und Schlamm zu entfernen. Das hat sich diese Woche wirklich gelohnt und uns auch wieder zufrieden gemacht, wir freuen uns schon auf den nächsten Einsatz.

Und was die Überschrift angeht: Nein, der Bericht ist kein Aprilscherz, das ist alles so passiert!

On the road again

“Just can’t wait to get on the road again” singt Willie Nelson in seinem Lied, aber da heisst es auch “Goin’ places that I’ve never been”. Das ist allerdings bei mir nicht der Fall: Es geht wieder nach Altenburg.

Bevor ich losfahre etwas Hintergrund, wie es zu der gestrigen Tour kam: Das Versorgungscamp hatte uns ja eine Liste mit gesuchtem Material geschickt, auf der Liste stand unter Malerbedarf auch die Bitte um weiße Farbe. Angela ist ja eben ihr Haus am Renovieren und hat sich bei der Farbe für Farben der Farbwerke Meffert in Bad Kreuznach entschieden. Mir kam da der Gedanke, dass es ja nicht schaden kann, mich einmal dort mit einer Bitte um eine Materialspende zu melden.

Kurz vor Weihnachten schicke ich eine E-Mail mit der Anfrage da hin, im neuen Jahr melde ich mich dann gleich noch einmal telefonisch. Es ist Montag und die supernette Dame am Telefon bittet mich, mich dann am Freitag noch einmal zu melden, um nachzufragen.

Ich rufe also an und die Antwort ist: Wir haben Ihnen eine Palette mit circa 300 Liter weißer Farbe fertig gemacht. Da will ich nicht lange warten und habe für Montag (mal wieder) den Bus von Alex organisiert, die erste Fahrt am Montag geht dann nach Bad Kreuznach. Empfangen werde ich von Peter Meffert und wir haben etwas Zeit, um über die Lage an der Ahr zu sprechen. Die Firma Meffert engagiert sich bereits umfangreich an der Ahr und hat zum Beispiel einen betroffenen Kollegen sehr großzügig unterstützt.

Vor Tor 8 steht dann schon der Stapler mit der Palette bereit, ruckzuck ist die eingeladen.

Ruckzuck verladen

Weiter geht es zu Ernst-Ludwig nach Schornsheim. Der hat einen 1200 Liter Öltank, den wir an Frank Faltin vermittelt haben. Ernst-Ludwig hat auch alles bestens vorbereitet, der Tank steht gesichert auf Rollbrettern. Zwei seiner Söhne sind da, um zu helfen, und so geht auch hier alles zügig voran. Die Rampe an Alex’ Wagen ist Gold wert! Ich konnte den Tank halt erst als zweites verladen, ich wusste ja nicht, ob er noch hinter die Palette passt. Der steht so press, da musste ich noch nicht mal etwas verzurren.

Während wir den Tank verladen unterhalten wir uns und Ernst-Ludwig wird neugierig. Nachdem er sich vergewissert hat, dass ich noch am Abend wieder daheim bin, trifft er spontan die Entscheidung: Ich fahre mit.

Kein Problem, er isst noch schnell zu Mittag (Kohlrouladen, sehen lecker aus); ich bin auch eingeladen, aber noch vom Frühstück satt.

So sitzen wir dann zusammen im Transporter auf dem Weg nach Altenburg, es gibt viel zu erzählen und die Fahrt vergeht wie im Flug.

Der erste Weg geht dann zu Frank, hier laden wir den Tank aus. Frank parkt sein Auto um, und so kann ich hoch bis an die Terrasse vorm Haus fahren. Wir sind zu viert, Frank, Horst, Ernst-Ludwig und ich. Ein paar Heizkörper verschoben und wir haben Platz genug, um bis in den Vorratsraum zu fahren. Dank Rampe und Rollbrettern alles kein Problem, hätte ich nicht gedacht!

Bisher hat Frank sich mit 200 Liter Fässern provisorisch beholfen, um die Heizung mit Öl zu versorgen. Die mussten mühsam mit Kanistern befüllt werden. Mit dem großen Tank kann jetzt endlich auf (etwas) Vorrat getankt werden. Alles hilft!

Dann bei Weingartens vorbeigeschaut, ist aber niemand da. Es steht aber schon der ganze Putz im Hof, da geht es wohl bald wieder rund!

Weiter zum Versorgungscamp, hier geht es auch wieder rasend schnell, unter der Woche im Winter ist halt wenig Betrieb.

Bizepstraining

Es gibt Gott sei Dank Betroffene, die schon wieder Farbe gebrauchen können, von Achims Schwager weiß ich, dass seine Familie zwischen den Jahren schon wieder in ihr Haus zurückkonnten. Nicht viele sind so weit, aber dass es das überhaupt gibt, macht schon Hoffnung.

So, jetzt noch zu Werner, um die Sachspenden loszuwerden. Heute haben wir 3 Nähmaschinen, einen Eierkocher, eine Heißluftfritteuse und die fehlende Fernbedienung der kleinen Stereoanlage dabei. Alles schon vermittelt.

Vera hat mir aus dem Verpflegungszelt einen Teller mit Nudeln und Schweinegulasch besorgt, in der Mikrowelle wird das schnell warm gemacht, jetzt habe ich auch Hunger. Das Gulasch ist gut und Werner bestätigt, dass sie mit den Mahlzeiten im Zelt zufrieden sind. Gott sei Dank, da gab es ja die schlimmsten Befürchtungen.

Trotzdem ist Vera geknickt, kein Wunder: in der neuen Küche gibt es keinen Herd oder Kühlschrank, die Chips fehlen für die Platinen, nicht lieferbar. Der Tisch wirft auf der Oberfläche eine Beule und es wurden falsche Dachfenster verbaut. Jetzt könnte es endlich vorangehen und dann so ein Mist, ich kann gut verstehen, dass nach der ganzen Anspannung die Nerven blank liegen und sie am liebsten losheulen möchte. Das ist nicht mit einem Shit happens abgetan, leider. Trotzdem: Den Mut nicht verlieren!

Ernst-Ludwig und ich sitzen dann wieder im Transporter und machen uns auf den Heimweg, wieder einmal durch den Tunnel und dann durch das geschundene Tal. Es wird so langsam dunkel und die Narben sind nicht ganz so deutlich zu sehen, trotzdem ist Ernst-Ludwig beeindruckt und geschockt. Er meint, erst jetzt kann er die Bilder aus dem Fernsehen und der Zeitung etwas einordnen, da kann ich ihm nur recht geben.

In Gensingen noch schnell an die Tanke, dann sind wir auch schon wieder daheim. On the road again ist schön, aber daheim ist auch wieder schön!

Auf der Couch checke ich dann noch mal meine Nachrichten, Jens hat sich gemeldet: Die Sammelaktion mit der Spendenbox beim Angelverein Wörrstadt/Wallertheim hat 210 € ergeben, geht wie immer alles an die Ahr, Dankeschön!

Sammelaktion Angelverein

Bedanken möchte ich mich auch nochmal bei den Farbwerken Meffert für die Unterstützung und selbstverständlich bei Ernst-Ludwig für die kurzweilige Unterhaltung!

HELAAF!

Die Diskussion, ob es korrekt HELAU oder ALAAF heißt, gibt es bereits beim ersten Kontakt von Jens und Achim.

Beim Recherchieren zu diesem Artikel fand ich bei SAT1 folgendes Zitat:

Andere Städte, andere Narrenrufe. Entlang der ripuarisch-moselfränkischen Sprachgrenze, also etwa auf der geografischen Höhe von Bonn – Bad Neuenjahr-Ahrweiler verläuft die Nord-Süd-Grenze zu ‘Helau’. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Ob in Koblenz, Mainz oder Düsseldorf, hier wird strikt zwischen Helau und Alaaf unterschieden. Letzteres will hier keiner mehr hören, andernfalls ernten Sie schnell böse Blicke.

https://www.sat1.de/ratgeber/karneval/faschingszeit/helau-und-alaaf-bedeutung-der-narrenrufe

Mit dem Höhepunkt der närrischen Jahreszeit unmittelbar vor der Tür lässt uns das keine Ruhe, besonders weil die Keimzelle des Wunschbrunne bei den Sawalonen, unseren Fastnachtern, liegt. In der Zwischenzeit wissen wir auch, dass die Unterschiede zwischen Fastnachtern und Karnevalisten doch gar nicht so groß sind. Deswegen heißt es jetzt beim Wunschbrunne auch

HELAAF!

Das ganze haben wir dann 4-farbbunt auf Shirts und Sweaties gebracht, die findet Ihr in unserem Shop hier: HELAAF

HELAAF!

Es wird ganz sicher kein Fasching und auch kein Karneval werden, wie wir ihn lieben, aber – mit Abstand – seid froh und ausgelassen, wenn Gott Jokus regiert.

Guten Rutsch!

Das ist das, was man sich eben wünscht, wenn man sich verabschiedet.

Dazu hatte ich heute noch einmal in Alzey Gelegenheit: wie ich ja berichtet habe, hat Franz seinen Flammkuchenstand abgebaut und ich habe die Spendenbox wieder in meiner Obhut.

Jetzt suche ich eine neue Lokation, wo wir in den nächsten paar Wochen prominent Spenden sammeln können, am besten mit reichlich Publikum, und das dann auch noch, so hoffe ich, mit Empathie für unser Ahrtal Projekt.

Ich überlege, komme auf dies und das, dann fällt mir die Buchhandlung Machwirth ein, da habe ich vor kurzem meinen Ansel Adams Kalender für 2022 bestellt. Die Fotografien von AA liebe ich, seit ich das erste Mal im Yosemite Park war und dort die Ansel Adams Gallery besucht habe, seither hängt der Kalender jedes Jahr in der Küche.

Die Buchhandlung Machwirth ist in Alzey sozusagen Hotspot für Leseratten, im Oktober ist sie vom Rossmarkt in die Antoniter Straße umgezogen und großzügig werden dort die Bücher präsentiert (es gibt eine schöne Ecke mit Lesestoff zu Rheinhessen, geht mal schauen!).

Susanne ist die Geschäftsführerin, gefühlt kennen wir uns schon ewig, sind aber nur 40 Jahre oder so. Sie schreibe ich an und frage, ob die Möglichkeit besteht, unsere Box in der Buchhandlung aufzustellen.

“Wir finden einen Platz für die Spendenbox” ist die umgehende Antwort.

Ich freue mich wie ein Schneekönig, heute mache ich mich auf und liefere die Box ab. Leider ist Susanne nicht da, die freundliche Mitarbeiterin nimmt die Box entgegen und ich weiß sie gut untergebracht.

Die Box reist weiter!

Jetzt könnt ihr bis Ende Januar beim Bücherkauf für den Wunschbrunne e.V. spenden. 2 Fliegen mit einer Klappe mal wieder, also dem Kopf und der Seele ein gutes Buch gönnen und dann noch etwas Gutes tun…

An Susanne und das Team der Buchhandlung Machwirth: nochmals Danke, einen guten Rutsch und selbstverständlich ein erfolgreiches 2022!

Das war es dann mit meinen Wunschbrunne Aktivitäten in 2021, ich fahre nach Saulheim, da muss ich noch auf den Wertstoffhof.

In der Zwischenzeit geben sich die Altenburger bei Werner die Klinke in die Hand, Nähmaschinen, Handtuchheizung und Fernseher sind abgeholt, der Rest geht dann auch noch weg.

Und jetzt auch dem Rest der geneigten Leserschaft: Danke für jede Unterstützung, einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr dann!

Unverhofft kommt oft.

So sagt man und so sitze ich doch schon wieder im Bus von Alex auf dem Weg nach Altenburg.

Simon hat uns eine Schlafcouch gespendet, die musste aber bei ihm weg, Jens hat noch eine Single-Küche, einen Küchenunterschrank und mittlerweile 3 Nähmaschinen besorgt, von Holger kamen noch ein Flachbildschirm, eine kleine Stereoanlage, ein Deckenfluter und etliches andere dazu. Den Radiator hatte ich ja Heiligabend in der Bastelbude getestet, der geht prima. Für Sandra hatte ich noch einen Kondenstrockner und ein neues Handy für die Mutter dabei.

Den Transporter voll gemacht und auf nach Altenburg, bei Koblenz heftiger Regen, der Rest von der Fahrt war entspannt. Unterwegs ruft mich dann Sandra an, sie muss zum Zahnarzt und ist wahrscheinlich nicht in Altenburg, aber zwei Handwerker von der Bergstraße sind da und helfen mir sicher auch.

Also in die Kreuzberger Straße und da sind die zwei, Ruckzuck ist der Trockner in der Garage und auch das Handy ist sicher abgegeben. Ich schaue mich dann etwas um, und hier geht es mit riesigen Schritten voran. Der Kellerdecke, die entfernt werden musste, ist wieder drin. Im Moment ist die Firma Helfrich mit Heizung und Sanitär beschäftigt, die sind auch schon kurz vor der Fertigstellung.

Die Kellerdecke ist wieder drin, Heizkörper stehen bereit.

Neben der Baustelle bei Sandra und Achim kümmern sie sich auch noch um ein kleines Cafe in Bad Neuenahr und eine Familie in Altenahr. Chapeau, ihr rockt da wirklich!

Bergsträßer Unternehmen helfen im Ahrtal

Die beiden schlafen in dem Container vor dem Haus, wir hatten dann noch ein interessantes Gespräch und ich konnte einiges über die Aktion erfahren: Die Bergsträsser Unternehmen stellen ihre Mitarbeiter kostenlos zur Verfügung und das Material finanzieren sie mit Spenden. Tolle Aktion! Schaut mal bei denen vorbei und lasst ein Like da: https://www.facebook.com/bergstrassehilftahrtal

Ich fahre dann weiter zu Vera und Werner, da wird der Rest entladen, Werner kümmert sich um die Verteilung. Bei ihm höre ich von MOSELkrampen hilft Altenahr, dort erfüllen Wunschelfen mit viel Engagement Wünsche aus dem Tal. Ein fettes Like wert: https://www.facebook.com/SSVMosellandErnst

Als der Wagen leer ist, schaue ich noch kurz bei Frank und Horst vorbei, dort baut das Rote Kreuz gerade die Lichtgiraffe ab, auch der Generator wird abgeholt. Mist, zumindest auf den Generator hat Frank sich verlassen. Da muss nach einer stabilen Lösung gesucht werden, ich drücke Frank die Daumen, das wird.

Eigentlich wollte ich auf dem Heimweg wieder durch den Tunnel fahren, die letzte Fahrt über die B267 hat mich doch sehr beeindruckt. Allerdings wird in Altenahr ein Haus abgerissen und die Zufahrt ist mit schwerem Gerät blockiert. Also wieder den üblichen Weg heim, da bin ich auch schneller wieder da.

Am Abend fahre ich dann zu Franz auf den Alzeyer Weihnachtsmarkt, der baut morgen seinen Stand ab und braucht dann den Bus. Ich nutze den Besuch für einen letzten Flammkuchen mit Gliehwoi. Der Weiße ist leider schon alle, ein Roter tut es aber auch. Bei der Gelegenheit übergibt er mir dann die Spendenbox, darin sind ganze 231,42 €, die werden auf 250 € aufgestockt.

Dankeschön, Franz!

Franz hat auf Facebook von unserem Aufruf nach Nähmaschinen gelesen, die sollen wir davon besorgen. Wird gemacht! Der Heimat Aufsteller passt gut zu unserem Thema, die meiste Dekoration ist aber schon weg…

Ich verabschiede mich dann, nicht ohne noch eine Stimmung vom Rossmarkt einzufangen. Eine neue Stelle für die Spendenbox suche ich dann.

Max grüßt nochmal vom Weihnachtsmarkt.

Das war es jetzt aber wirklich für dieses Jahr aus Altenburg, im Januar geht es dann dort ganz sicher weiter! Guten Rutsch schon mal!

Frohe Weihnachten!

Jetzt ist also schon der 1. Weihnachtsfeiertag 2021, Heiligabend ist schon Geschichte.

Gestern war ein Heiligabend mit den gewohnten Ritualen: am Vormittag mache ich mich als Weihnachtself auf und verteile die Weihnachtsgrüße auf dem Rathausplatz. Dieses Mal gibt es zu den Grüßen einen selbst gebastelten goldenen Christbaum. Von Foxens gegenüber weiß ich, dass der direkt an den Baum gehängt wurde.

Weihnachtsgruß

Die Wanderungen mit Klaus und Dieter an Heiligabend gibt es schon lange nicht mehr und am Nachmittag muss ich nochmal in den Bastelraum, bei einer Holzdose hatte ich den Deckel falsch berechnet und jetzt muss ich das korrigieren. Von Holger habe ich noch einen Radiator, der geht nächste Woche an die Ahr. Den habe ich mir eingeschaltet und hatte es so gemütlich warm.

Abends dann die ganzen Weihnachtsgrüße lesen, die meisten kommen ja mittlerweile elektronisch per Mail, SMS, Facebook oder WhatsApp.

Darunter dann auch ein Gruß von Jens mit der Bitte: “Kannst Du mal einen schönen Text mit Weihnachtsgrüßen vom Verein an Altenburg schreiben?”

Ich schreibe zurück: “Mache ich, aber morgen.”

Und so sitze ich jetzt hier und versuche einen sinnvollen Text zusammenzustellen. Im Radio hat Malu Dreyer gestern erzählt, dass sie vor kurzem durch das ganze Ahrtal gefahren ist, wie ihr die überall präsenten Weihnachtsbäume aufgefallen sind und ihr als Zeichen der Zuversicht erschienen sind.

Überall: Christbäume!

Wahrscheinlich, denke ich mir, ist sie dabei auch durch den Tunnel bei Altenahr gefahren, so wie ich bei der Heimfahrt letzte Woche. Dabei kam es mir genauso vor, die festlich geschmückten Bäume stehen so ganz in hoffnungsvollem Kontrast zu den immer noch sichtbaren Zeugen der Katastrophennacht.

Dabei merkte ich, dass ich so langsam meine eigene Sichtweise auf das Ahrtal entwickelt habe. Schon bei meinem ersten Besuch im Tal habe ich soviel Zerstörung gesehen und mich mit der Zeit ein wenig daran gewöhnt, mittlerweile scanne ich mit den Augen und Ohren eher nach Zeugen für den Fortschritt auf dem Weg zur Normalität.

Das fällt mir immer besonders auf, wenn mich jemand zum ersten Mal in das Tal begleitet: Ein Ahrtal-Rookie sieht ja erst mal nur die kaputten, schmutzigen Häuser ohne Fenster und ohne Putz oder die provisorischen Straßen, ein Anblick, den man sich mitten in Deutschland wirklich nicht vorstellen kann. Ich sehe dann den Schreck in deren Augen, wenn realisiert wird, was in der Horrornacht Schreckliches passiert sein muss und was die Menschen erlebt haben. Was sich jedoch nicht automatisch erschließt, ist aber, was bereits Unglaubliches geleistet wurde.

Weihnachtsgruesse

Und da komme ich jetzt zu meinem Weihnachtsgruß: ich denke, wenn ich eins wünschen kann, dann ist es, die Hoffnung nicht aufzugeben und die Zuversicht nicht zu verlieren. Das ist es, was ich den Bewohnern von Altenburg, aber auch dem ganzen Tal, von ganzem Herzen wünsche!

Ich hoffe auch, ihr könnt ein wenig ausspannen und die Batterien wieder aufladen, damit es bald mit dem Wiederaufbau weiter gehen kann. Wir vom Wunschbrunne helfen gerne dabei und sind stolz auf die DankbAHRkeit, die wir von Euch erfahren. Die hüten wir wie einen Schatz in unseren Herzen!

Im Namen vom Wunschbrunne wünsche ich

Frohe Weihnachten!

und darf sagen: Bis bald!

(K)ein Kinderspiel

(K)ein Kinderspiel – so heißt eine aktuelle Doku im SWR aus der Serie ‘Made in Südwest’. In dieser Serie bringt der SWR Geschichten aus der Arbeitswelt, in diesem Fall dokumentiert der Beitrag, wie sich Wirth – Der Kinderladen, eine echte Institution in und um Mainz, gegen die Verödung der Innenstadt und gegen die Folgen der Pandemie stemmt.

Und was hat das jetzt mit Wunschbrunne zu tun?

Ganz einfach, Doris war über 40 Jahre dort angestellt (Mitarbeiterbindung, schon mal jemand gehört?), sie kennt die Familie Demmler jetzt schon fast 50 Jahre und ist ihr eng verbunden. Wir beide waren dann auch auf den 100. Geburtstag der Seniorchefin eingeladen. Wie fit die ist, erfahrt ihr nebenher in dem Film.

(c) 2021 SWR.de – foto@swr.de

Das hat jetzt aber immer noch nichts mit Wunschbrunne zu tun?

Nun ja, in dem ganzen Geburtstagstrubel und neben den ganzen Widrigkeiten, die der Film dokumentiert, fand die Familie Demmler noch ein offenes Ohr für unser Wunschbrunne Projekt.

Es hat nicht lange gedauert, das Telefon klingelt und uns wurde gesagt “Ein Spendenpaket steht für Euch bereit!” Das konnte ich diese Woche abholen, mein Weihnachtsschlitten ist mal wieder prall gefüllt mit den wirklich großzügigen Spenden. Vielen, vielen Dank nach Mainz!

Und jetzt?

Schaut Euch einfach mal den Film in der Mediathek an, den habe ich Euch hier verlinkt:

(K)ein Kinderspiel
(K)ein Kinderspiel – Bericht in der ARD Mediathek

Und dann?

Bei Eurem nächsten Einkauf für Eure Kids schaut doch mal bei Wirth – Der Kinderladen rein, oder besser: Fahrt selbst dort hin: Beste und freundlichste Beratung ist garantiert! Und wenn Ihr da seid, grüßt die Chefin, Elke, Friedrich, Gabi, Christoph oder Alexander, einer von ihnen ist ganz sicher da!

Und ich?

Ich nehme die ganzen Pakete bei meiner nächsten Fahrt ins Ahrtal mit nach Altenburg! Strahlende Kinderaugen sind dann garantiert.