Herzensangelegenheiten

Was war das für ein Samstag dieses Wochenende! Um 9:00 Uhr wollen wir uns treffen, um in Nieder-Saulheim, auf dem Platz zwischen den Kirchen, das Marktfrühstück aufzubauen. Nachdem der Wecker mich aufgescheucht hat erst mal in die Küche und bei einer guten Tasse Ostfriesentee Mails und WhatsApp checken.

Ich finde folgende Nachricht von Werner aus Altenburg:

Vielen, vielen Dank an Euch alle Helfer und Spender, die uns Altenburger unterstützen. Ohne Euch Helfer und Spender wüßten wir nicht, wie wir unser Altenburg wieder zu dem Ort machen, in dem es sich zu leben lohnt. Viele ältere Altenburger sagen, einmal bauen wir noch auf, ein zweites Mal nicht mehr. Es ist schön zu sehen, dass wir 3 Monate nach der Sintflut von Euch nicht vergessen werden. Nochmals vielen Dank für Euer Engagement und Unterstützung. Liebe Grüße, Werner🙋🏼‍♂️

Das habe ich als Begrüßung in den Tag nicht erwartet und etwas stolz und dankbar kann ich Werner nur mit einem Wort antworten: Herzensangelegenheit.

Als ich kurz nach neun in Nieder-Saulheim ankomme, sind alle schon in vollem Gang, wir bauen die Pavillons auf und die Sawalonen, bereits in vollem Ornat, bereiten die Ratshausstürmung vor, ein nächster Tageshöhepunkt und sicher eines der Highlights in der närrischen Jahreszeit. Pünktlich um 11:11 startet die Belagerung des Rathauses, begeistert verfolgt von den zahlreich erschienenen Narren.

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Martin wehrt sich standhaft, ein Wort gibt das andere und schließlich muss Matthias 3 Mal das Rathaus unter Beschuss setzen, bevor Martin dann doch aufgeben muss. Er hatte aber auch einen schweren Stand, schliesslich galt es dieses Mal, das Rathaus alleine zu verteidigen…

Das Rathaus ist eingenommen.

Die Sawalonen erobern das Rathaus und übernehmen den Schlüssel zum Rathaus: Herzensangelegenheit.

Im Anschluss an den Ratshaussturm füllt sich der Platz zwischen den Kirchen und das Marktfrühstück kann losgehen. Die Saulheimer Winzer haben reichlich Wein gespendet, hier geht unser Dank an das Weingut Kissel, den Rollanderhof, das Weingut Mario Dechent. Das Weingut Brodrecht unterstützt uns mit Tischen und Bänken, die Metzgerei Harth macht uns einen guten Preis für die Worscht, ebenso wie die Bäckerei Sieben uns bei den Weck entgegenkommt. Kuchen gebacken haben die Mädels von den Magic Witches, Doris Benner hat den Kaffee gespendet, Jens Andresen die alkoholfreien Getränke. Danke!

Ich darf den Wunschbrunne e.V. präsentieren und habe, neben Geschichten von der Ahr, wieder die Marmelade von Monique dabei. Die Geschichten, einige nehmen mich, auch mit reichlich Abstand, immer noch mit und beim Erzählen habe ich immer noch den ein oder anderen Kloß im Hals. Das ist es, was das ganze Projekt zu einer Herzensangelegenheit macht.

Nebenbei kämpfe ich etwas mit der 360° Kamera, ich habe noch nicht viele Bilder damit gemacht und verpasse noch gerne den Moment, in dem sie per Handy gesteuert auslöst. Einen guten Eindruck vom Geschehen vermittelt das Bild trotzdem:

Von dem leicht schmuddeligen Novemberwetter lassen sich die Saulheimer Narren nicht abschrecken. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf bisher, aber es kommt noch besser. Lydia Thörle-Dechent und ihr Mann Mario besuchen uns am Wunschbrunne Pavillon und überreichen uns eine Spende über sagenhafte 2500 €.

Mario, Lydia, ich, Frank mit Mo, Jens und Matthias
Mario, Lydia, ich, Frank mit Mo, Jens und Matthias

Ebenso wie für uns ist für sie der Wiederaufbau des Ahrtals eine Herzensangelegenheit. Das versichert mir Mario, für ihn ist das Ahrtal, selbstverständlich nach Rheinhessen, eine der schönsten Regionen von Deutschland und er ist, genau wie wir, begeistert von den Menschen im Tal und wie sie die Katastrophe meistern. Auch hier noch einmal vielen Dank, es ist großartig eine so großzügige Unterstützung zu erfahren.

Der Event geht seinem Ende entgegen, die Marmelade wird verstaut, Pavillons werden abgebaut und der Platz geräumt. Da passiert noch einmal an diesem Tag etwas Unerwartetes.

“Bist Du dieser Norbert Pott?” werde ich gefragt. Die Frage kann ich ja nur mit “Ja” beantworten. Dann erklärt mir Jens, der mir die Frage gestellt hat, wie gut ihm meine Berichte aus dem Ahrtal gefallen und sie ihn tatsächlich mitnehmen. Auch der Stil gefällt und kommt bei ihm sehr gut an. Danke, das tut sehr gut und ich versichere, weiter vom Fortschritt und den Erlebnissen rund um unser Wunschbrunne Projekt zu berichten.

Jens gefällt der Wunschbrunne Blog, Danke!

Das ist kein Problem, schließlich ist das Projekt ja eine Herzensangelegenheit.