Schon vor dem Urlaub im Mai haben Jens und ich uns verabredet, am letzten Maiwochenende nach Altenburg zu fahren. Er kommt mich um 15:00 Uhr am Rathausplatz abholen, wir fahren erst noch ein paar Lebensmittel kaufen, dann geht es nach Dörrebach, hier können wir einen Rasenmäher mit Antrieb entgegennehmen, der ist schon nach Kreuzberg versprochen. Die Spender haben 3 Rasenmäher und geben gerne einen ab, um den mit an die Ahr zu nehmen.
Vollgepackt geht es dann erstmal nach Remagen, hier liefern wir einen Herd plus Backofeneinheit aus. Zum Glück ist Jens vom Fach: Den defekten Herd baut er gleich aus und den neuen ein. Das war ursprünglich nicht abgesprochen, hat dann aber doch geklappt.
Durch das Ahrtal fahren wir nach Altenburg, es ist viel passiert mit der Straße, oft noch einspurig, aber mit neuem Belag. Leitungen werden verlegt und vor dem Tunnel in Altenahr ist die Straße noch ein besserer Feldweg.
Wir kommen in Altenburg an und können praktisch umgehend den Mäher in Kreuzberg abliefen. Wieder so ein kleiner Moment, wo wir mit einer Spende helfen konnten.
78 Jahre ist der Empfänger der Spende, er wohnt eben in einer Wohnung, die er ursprünglich vermietet hat. Ob sein Haus wegen ausgelaufenem Heizöl abgerissen werden muss, ist noch nicht klar, da wird noch auf das Ergebnis der Analysen gewartet. Wir drücken ganz fest die Daumen…
Es ist schon Abend und in Altenburg ist das 24h Rennen am Nürburgring ein ganz heißes Thema. Ist ja auch wirklich nur um die Ecke. Chris und Einige aus der Meute wollen Samstag Abend mal hochfahren und sich das näher anschauen.
Eigentlich sind wir schon auf dem Sprung in die Falle, da schauen noch Freunde von Frank vorbei. Die haben vor 30 Jahren ihre Hochzeit im Gasthof Faltin gefeiert und ich erinnere mich, dass die beiden im November ihren Hochzeitstag in der Gaststube gefeiert haben. Damals hat mich der feierlich gedeckte Tisch inmitten des Chaos schwer beeindruckt. Mit den beiden haben wir uns dann doch noch bis spät in die Nacht unterhalten. Der Tenor, den man im ganzen Tal hört: ohne die freiwilligen Helfer wäre das Ahrtal noch lange nicht da, wo es heute wieder ist. Aber auch: es ist noch soviel zu tun, Arbeit für Monate und Jahre. Geschichten werden ausgetauscht, aus der Flutnacht, aber auch von den ersten Einsätzen als Helfer. So lange her und doch noch so nah.
Es gibt so viel zu erzählen, aber irgendwann sind wir dann doch zu müde und fallen ins Bett. Gute Nacht, John Boy.
Seit unserem letzten Besuch haben Frank und Horst den Keller so weit gestrichen wie die Farbe gereicht hat, da muss ich noch einen Nachschlag bestellen. Die Fliesen sind auch schon abgeklopft, also schaue ich mich in der Küche um, was ich da tun kann.
Jens passt die fehlenden Elemente der Decke und ein paar Randstücke ein, die Decke sieht schon fast komplett aus. So fein wie sie jetzt daherkommt, denke ich, ist es eine gute Idee, mich mal um den Dunstabzug zu kümmern. Auch die Decke im Durchgang verlangt nach Farbe und ein Edelstahlschrank in der Küche kann auch etwas Zuwendung gebrauchen.
Also alles vorbereiten, Decke abkleben, Jens hat schon den Strahler eingebaut. Das erste Mal ist die Decke flugs gestrichen, in der Zwischenzeit schaut Horst rein: Wir haben Weißwürste zum Frühstück mitgebracht und er macht die fertig. Für ihn als Münchener kein Problem.
Die Aufarbeitung des Schranks ist nervig, da muss man sich wirklich wie ein Eichhörnchen über viele kleine Schritte freuen. Aber schon toll, zu sehen, was der Schrank für eine Qualität hat: Frank erzählt, dass der vor mehr als 40 Jahren noch von seiner Mutter neu angeschafft wurde. Die Türen werden ausgebaut und das Kabinett von innen und außen gründlich gereinigt.
In der Zwischenzeit ist es Abend geworden, der Grill wird angeworfen und zu den Grillsteaks gibt es noch grünen Spargel, auch vom Grill. Saulecker.
Ein Highlight ist auf jeden Fall die Feuertonne, es ist recht mild an heute Abend und so lassen wir den Fernseher links liegen und hocken uns zu einem Bier raus.
Es ist schon dunkel, da kommen noch Nußens auf ein Bier vorbei. Die sind auch auf dem 24h Rennen am Ring und schlafen die Nacht bei Weingartens. Eigentlich wollen die dort den Grill anwerfen, aber bei uns glüht die Kohle noch und so holen sie ihr Grillgut rüber. Es wird ein schöner Abend, wieder mit vielen Geschichten und viel Lachen, irgendwann fallen wir dann alle müde in die Kiste. Gute Nacht, Mary-Ellen.
Am Sonntagmorgen gibt es wieder Weißwürste zum Frühstück, wir hatten wohl zu viele mitgebracht. Trotzdem noch lecker.
Wir schließen die Arbeiten ab, Jens streicht die Decke nochmal und ich baue den Schrank wieder zusammen. Der Edelstahl bekommt noch eine Schutzschicht und die Teile glänzen, als hätte ich sie mit Speck eingerieben. So passen die zur Decke.
Als wir schließlich abfahren, ist das Rennen immer noch in vollem Gange. Das ist wahrscheinlich gut so, sonst wären wir höchstwahrscheinlich noch in den Abreiseverkehr gekommen.
So haben wir eine entspannte Heimfahrt, ein Wochenende mit kleinen Schritten, aber zum Schluss doch wieder ein gutes Stück weiter gekommen.